Präventionskonzept für den Seelsorgeraum

Als Pfarr- und Kuratiegemeinden bieten wir Kindern, Jugendlichen und schutz- und hilfebedüftigen Erwachsenen einen geschützten Raum an, in dem sie sich menschlich und geistlich entfalten können. Im Rahmen der ganzheitlichen Wertevermittlung gemäß des christlichen Menschenbildes und der Botschaft Jesu Christi findet dabei auch ein offener Umgang mit den Themen sexuelle Grenzüberschreitung und sexueller Missbrauch an bzw. unter Jugendlichen und schutz- und hilfebedüftigen Erwachsenen statt. Die Sensibilisierung gegen alle Formen sexuellen Missbrauchs — auch gegenüber solchen, die unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit liegen — erfolgt mit dem Ziel, den Blick für die Würde des Menschen zu schärfen und alle Formen sexuellen Missbrauchs grundsätzlich nicht stattfinden zu lassen bzw. konsequent gegen diese vorzugehen.

Die bedrückenden Erkenntnisse der letzten Jahre in der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Bereich haben gezeigt, dass das Täter–Opfer–Verhältnis nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern auch die Umstände und die Umgebung eine wichtige Rolle spielen. Daher soll die Prävention in den kirchlichen Einrichtungen und ihren Untergliederungen wesentlich verbessert werden. Nur so können wir die Schutzbefohlen Menschen, die Jesus Christus in die Mitte unserer Aufmerksamkeit gestellt hat, besser vor Übergriffen und Beeinträchtigungen schützen. Diese „Pastoral der Aufmerksamkeit“ ist sensibel für heikle Situationen, für Machtgefälle und Isolierungen, für Gebrechlichkeiten und falsch verstandene Nähe. Sie stärkt jene, die gefährdet und schwach sind, und bietet ihnen verlässliche Schutzräume, damit sie mit unserer Hilfe in Glauben und Leben stark werden.

Maßgabe hierfür sind die Präventionsordnungen des Erzbistums München und Freising, die für unser Handeln den roten Faden darstellen.

Die Ordnungen gelten entsprechend für alle kirchlichen Rechtsträger, alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.

Dieses Konzept ist die Grundlage unseres Handelns.